Das tausendfädige Wort
In der Brust knarrt
das tausendfädige Wort
und hinter den Plyaden
bis zum Schimmer am Horizont
ist es liegen geblieben
das Nichtsagbare
das Unbegreifliche
das unfassbare
Wort
eingewoben
bis an den Rand
und in die Fingerspitzen
schäumt es über
dehnt sich tapsend aus
und krallt sich
die Sehnsucht
und das Herzblut fließt
in das Rad des Wortes
bis es sich
in herausgeträufelten Funken
am Ausgang des Irrgartens
aus einer Zeit
in eine Zeit
schattenlos als
Larve der Ewigkeit
verkündet
© ah
In den Moospalästen zu Gast
spanne ich meine Seelenflügel
über dich
und Geister hauchen
Moosblütentatzen
in einer Symphonie
der Leichtigkeit aus.
Dieses Ding
dieses Moos
hat Tiefendimension.
So klein und kaum gesehen
durchwühlt es mich
sanft sinkend zärtlich
mit s´Moossamt und s´Moosseide.
© ah
Ausgefranste Stille
buchstabiert sich
einen Steinwurf weiter
mit Nichts
zwischen den Ohren
und siedelt in der Luft
mit buntgeknüpfter Zeit
in ein Schimmern
traumgerollt
mit dem Duft nach Nordstern
© ah
Wohin sollen wir im ganz menschlichen reden?
Vielleicht mit einer
magischen Paste
von
innen
in alle Richtungen
heraus
oder mit
Wellen
herrlich und
wundergroß.
Bespannen den
Kopf
verschleifen ein Wort
mit Gesicht
und ein rostiger
Stift
kehrt ins Marillenrot
zurück
und läuft mit
Vergangenheit die Haut hinauf.
Lamellen uns
ineinander
und säbeln Sprache an
Birke
verschlingen
langsam
ein verkettetes
Wort.
Drehen als Stimme
uns
durch den
Ort
in ein lachendes
Schach
von einer stetigen
Anhäufung
von einer
Weile.
Als ich dir die Hand
gebe
nur die Spitze des
Nagels
in deiner Brust wie
Pfefferkuchen
Die Erinnerung im
Körperwald
gesiebt als wir
mitten hindurch.
Das Echo der
Elektrizität bleibt zurück
als ließe sich die
ganze Welt
auf einer
Saite
wie ein Platzhalter
der Lage reduzieren.
Das rückwärts
gerupfte sieht dich.
Hört dich Stunden
später
und flüstert
gemeinsam
gegen das
imaginäre
durch Kabeln in
Leitungen gedreht
mit Zeit und Knochen
von morgen.
©
ah
Licht und Luft
atmet im Schwall
und Mond vergeht
wo einst
der Wolkenpfuhl des Sommers lag
derweilen Fledermaus fliegt
Nachtschatten haucht
und nächtliches Mückenvolk
rüsselnd nachtaufblätternd
schwebt.
© ah
Ikarus
verwundete purpurne Leidenschaft
Wachsflügel zerfließen
um daraus eine neue Ewigkeit zu gießen
und das Denken rennt und rennt
gefroren vor dem Paradies davon.
Sturm der Endgültigkeit der dich bedeckt
das Feuer erloschen die Sonne tot.
Trockener Mund mit Morgentaukristallen
benetzt blutig zertreten
und ergriffen im Staub
beginnt mein Herz zu tropfen
und hoffen das ich heute genug Wachs bin
mich mit einem Funken in Richtung Regenbogen
zu beflügeln.
© ah
Von Wo nach Wo vorangetrieben
zerfetzt und unheilvoll zusammengeknüllt.
Den Tag umkehren.
dorthin wo man vollkommen durstig ist
und küss mir aus der Brust das Leben.
Schmiegst dich unbefangen tief sinkend
um mich
zum Suchenden hin.
© ah